"Mit voller Kraft voraus ..." Stimmungsvoller Jahresauftakt des SPD-Ortsvereins Äußerer Westen-Großprüfening. Ehrung für Herbert Ehrl.
SPD Äußerer Westen und Großprüfening hält an Tradition fest und beginnt das neue Jahr mit politischen Betrachtungen aller Ebenen vom Bund, über das Land, den Bezirk und die eigene Kommune. Dazu begrüßten, die Ortsvereinsvorsitzenden Astrid Enderl und Martin Firmkäs neben den Mitgliedern auch Repräsentanten der verschiedenen Verbandsstufen, die aus ihrer Arbeit der letzten Monate berichteten und zugleich Eckpunkte bevorstehender Herausforderungen skizzierten. Stadtrat Alexander Irmisch konnte aufgrund seiner Funktion als stellvertretender Bundesvorsitzender der SPDQueer den Erfahrungs-Bogen weit spannen. Für alle Bereiche - nicht zuletzt auch für die Stadt Regensburg - könne festgestellt werden, dass vieles erreicht wurde, so Irmisch. Bezirksrat Bruno Lehmeier sowie Wenzenbachs Bürgermeister Sebastian Koch, konnten ihre weiteren Impulse aus der Bezirskperspektive einbringen. Koch: "Wenn die positiven Arbeitsergebnisse der regionalen SPD-Politik in Stadt und Landkreis Regensburg nun auch noch in der Bevölkerung nachvollziehbar ankommen, dann können wir alle mehr als zufrieden sein!" Um das noch zu verstärken, riefen Enderl und Firmkäs die Devise aus: "Mit voller Kraft voraus!"
Über die aktuell entstandenen Spekulationen rund um das Galeria Kaufhof-Gebäude konnten viele Anwesenden nur die Köpfe schütteln, zumal sich niemand wirklich vorstellen will, dass dort tatsächlich ein muslimisches Kulturkaufhaus entstehen könne. SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Thomas Burger übt dabei zum einen auch Selbstkritik, "... denn bei solch sensiblen Themen muss die Stadt Regensburg eine Vorwärts-gewandte Kommunikation pflegen!" Unabhängig von etwaigen Spielchen rund um Investorengruppen seien bei solchen Themen alle verantwortlichen politischen Vertreter gefordert. Dass dann die CSU noch zusätzlich Öl ins Feuer gieße, werfe schon die Frage auf, welche Strategie Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein in diesem Kontext verfolge. Ernsthaftes politisches Arbeiten sehe anders aus, so Burger. "Bei der aktuellen Aufregung sollte nicht übersehen werden: Die grundsätzliche Problematik bei der Kaufhof-Immobilie besteht darin, dass sie in den letzten Jahren zum Opfer eines nahezu grenzenlosen kannibalisierenden Kapitalismus des Benko-Konglomerats wurde, das sich auf der einen Seite maßlos bereichert hatte, dass es sich auf der anderen Seite immer wieder selbst in die Insolvenz trieb und sogar die Angestellten noch als Druckmittel instrumentalisiert hat, um zusätzlich weitere öffentlichen Hilfen einzustreichen. Jedenfalls konnten so verworrene Eigentümerstrukturen entstehen, an deren Rande es nun beinahe so scheinen könne, dass durch provokante Nutzungsvorschläge der Immobilienpreis in die Höhe getrieben werde. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die aktuelle Aufregung sogar zum Konzept der Eigentümer gehört".
Die Berichte, verbunden mit Nachfragen und weiteren Ideen in Richtung Zukunft ließen für die Versammlung die aktuellen Herausforderungen erkennen. Bei alledem sollte es dann doch noch zu einem anderen Höhepunkt des Empfangs kommen. Vorstandsmitglied Herbert Ehrl konnte nämlich für 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft geehrt werden. Nachdem ihn Vorsitzende Enderl als Aktivposten des Ortsvereins vorstellte, fragte sie ihn, wie es zu seiner Mitgliedschaft kam. "Ich hatte das Glück, Pech zu haben," begann Ehrl. "Mein herrschsüchtiger Lehrherr in einem Chamer Vulkanisierbetrieb trieb mich förmlich in die Gewerkschaftsjugend. Und als langhaariger Juso einer verschlafenen Kleinstadt drehte ich den Spieß um - so hatte er keine schöne Zeit mehr. Über den zweiten Bildungsweg schloss ich ein Wirtschafts- sowie Sozialpädagogisches Studium an. Treu blieb ich der SPD und nach wie vor fühle ich mich den Denk-Welten der Jusos näher als so manchen politischen Bestrebungen anderer SPD-Kräfte. In unserem Ortsverein fühle ich mich besonders wohl, denn wir sind hier irgendwie die Gallier!"